Mit 37-45 % ist die Stufe 5 die am meisten verbreitete unter den Erwachsenen in den industrialisierten Ländern. Diese Stufe wird durch Ausbildungen (Universitäres Studium, Fachhochschulen, fachlich sehr anspruchsvolle Berufsausbildung ...) gefördert. Dort erwerben die Menschen ein tiefes Fachwissen, lernen wissenschaftlich präzises Beobachten, Analysieren und Begründen und erlernen verschiedene Methoden und Standards für den Umgang mit schlecht strukturierten Problemen. Menschen der Stufe 5 haben Präzision gelernt. Sie können rational und abstrakt denken und Probleme entlang von Ursache und Wirkung analysieren. Sie gehen davon aus, dass sie mit ihrer Präzision in der Lage sind, ein wahres Bild der Realität zu beobachten. Entsprechend tun sie sich schwer mit abweichenden Meinungen: „Ich habe mich intensiv mit einer Frage beschäftigt. Ich weiss jetzt, dass XY richtig ist. Wenn jemand anderer Meinung ist, dann muss das falsch sein!“. Rationalistische Menschen haben sich mehrheitlich aus der gemeinschaftsbestimmten Orientierung herausgelöst. Das „Ich“ identifiziert sich mit mindestens einem Orientierungssystem, z. B. seinem Fachbereich, seiner Weltanschauung, seinem Heimatstaat, seiner Partei, seiner Kirche usw. Diese Identifikation gibt den rationalistischen Menschen so viel Halt, dass sie sich erstmals in der Entwicklung als unabhängig erleben. Die meisten äussern jetzt sehr offen eine eigene klare Meinung. Viele lieben es sogar, sich von den anderen durch eine konträre Meinung abzugrenzen. Es gibt aber auch Rationalisten, die ihre„Ich weiss, wie es richtig ist“- Einstellung für sich behalten.
Rationalistische Menschen sind offen gegenüber Feedback von Kollegen, denen sie eine hohe fachliche Kompetenz zuschreiben.