Stufenentwicklung 
Zukunft gestalten mit neuem Wahrnehmen, Denken u. Handeln  
Die integrierende Kultur Stufe 8


Lernaufgaben 
Sprache und Wirklichkeit: 
  • Erkennen, wie sehr die lineare Sprache die Weltsicht prägt (wir denken in Sprache)
  • Intuitives Erkennen von Selbstorganisation, Zirkularität und strukturellen Koppelungen
Auseinandersetzung mit Wahrnehmung und Wirklichkeit:
  • Erkennen des Einflusses von kindlichen und kulturellen Prägungen und Lebenserfahrung
  • Erkennen der grossen individuellen Unterschiede
  • Erkennen, wie Wahrnehmung und Wirklichkeitskonstruktion auf vielfältige Weise die Realität mittragen 
  • Die Freiheit nutzen, die eigene Wirklichkeitskonstruktion konstruktiv zu verändern
Generativ:

  • Einen Blick für das Potential von schwierigen Situationen entwickeln
  • Wertschätzung gegenüber jeder Entwicklungsstufe
  • Gesunde von ungesunden Entwicklungen unterscheiden
  • Dem Potential zum Blühen verhelfen (Menschen, Teams, Organisationen …)
Situativ auf frühere Stufen zurückgreifend:
  • Spontan, authentisch, offen, kreativ (gesellschaftliche Erwartungen werden immer unwichtiger)
  • Mit Begeisterung unterschiedliche Rollen annehmen
  • Umgang mit allen Stufen der Macht
Beziehungen sind Quellen für wahre Selbstkenntnis und Weisheit
Das integrative Ich
1-4 % der Erwachsenen haben eine Handlungslogik der Stufe 8 entwickelt. 
Integrative Menschen sind sich bewusst, dass die Wahrnehmung der Wirklichkeit individuell sehr unterschiedlich ist. Kindliche Prägungen, Lebenserfahrung, kulturelle Prägungen, die individuelle Form der Bedeutungsbildung und Kontextsensitivität – all dies ist Teil der Wahrnehmung und Bewertung von Wirklichkeit. Gleichzeitig sind sich integrative Menschen auch bewusst, wie sehr die eigene Wirklichkeitskonstruktion auf vielfältige Weise die Realität mitgestaltet und mitbeeinflusst. Daraus leiten sie für sich und ihre Mitmenschen die Freiheit ab, die eigene Wirklichkeit konstruktiv zu verändern, z. B. in dem sie hinter jeder Schwäche eine übertriebene Stärke sehen oder hinter jedem Problem eine Chance erkennen. Die meisten integrativen Menschen haben eine Leidenschaft, dem Potential von Menschen, Teams, Unternehmen ...  zum Blühen zu verhelfen. 
Integrative Menschen haben erkannt, wie uns die lineare Sprache verleitet, uns unsere Welt linear zu erklären. Intuitiv erkennen sie Zirkularität und Selbstorganisationsprinzipien in allem Lebendigen, in Beziehungen und Kommunikation, Kultur, Wirtschaftsprozessen ... und auch in Entwicklungsprozessen. Weil sie ihr Handeln und Kommunizieren an den Regeln von Zirkularität und Selbstorganisation ausrichten – was sehr viel näher an der Realität ist als eine lineare Interpretation – sind sehr viel wirkungsvoller als in früheren Entwicklungsstufen. 
Integrative Menschen sind spontan, authentisch, offen, kreativ und schlüpfen mit Begeisterung in unterschiedliche Rollen. Sie passen sich in ihrem Verhalten sehr flexibel an verschiedene Entwicklungsstufen an und können ihr Umfeld durchaus auch mit punktuell sehr unreifem Verhalten überraschen, weil ihnen Authentizität wichtiger als souveränes Auftreten ist. 

Sie haben auch keine Hemmungen situativ auf sehr frühe Formen von Macht zurückzugreifen, wenn das die Situation ihrer Meinung nach erfordert. Sie sind sich der eigenen dunklen Machtseite bewusst und sie wissen auch um die Gratwanderung, die mit jedem Machtgebraucht verbunden ist. 
Integrative Menschen erkennen, dass ihre Schattenseiten nur in Beziehungen wirklich sichtbar werden. Sie schätzen darum die unvermeidlichen gegenseitigen Abhängigkeiten in Beziehungen als Quelle von tiefer Selbsterkenntnis und Weisheit. In Konflikten sind sie bereit Lösungen zu dulden, die verschieden sind von denen, die sie selbst bevorzugen.