Stufenentwicklung 
Zukunft gestalten mit neuem Wahrnehmen, Denken u. Handeln  
Die eigenverantwortliche Kultur und Gesellschaftsordnung Stufe 6


Lernaufgaben (die Freiheit von anderen): 
  • Individualität: Orientierung an eigenen Werten, Normen und
  • Eigenverantwortung, Verbindlichkeit (klare Commitments)
  • Gesamtzusammenhänge, Vernetzungen, systemisch-zirkuläres Denken und Interpretieren, Entwicklungen über die Zeit (dynamische Perspektive)
  • Lernen 2. Ordnung: Problemlösungszyklus
Eigenverantwortung:
  • Erste echte Unabhängigkeit (ist mit zunehmender Gelassenheit
  • Direkter, klarer, authentischer
  • „Ich erlaube mir eine eigene Meinung und räume dieses Recht
  • einfacher!
  • Feedback (von Personen des Vertrauens) kann gut
  • und Ziele)
Folgen der Eigenverantwortung:
  • Hohe Wettbewerbs- und Leistungsorientierung
  • Verbesserungs- und manchmal auch Kontrollfreaks
  • Es entsteht ein hoher Fortschrittsglaube (inkl. Digitalisierung 4.0) – „Mit Hilfe der Technik können wir jedes Problem lösen“.
Gesellschaft:
  • Die Wachstumsorientierung von Finanz- und Wirtschaft wird zum dominierenden Phänomen der Kultur:
  • Finanz- und Wirtschaftssystem wachsen laufend
  • Alle anderen Teile der Kultur sind stabil geblieben
  • Finanz- und Wirtschaftssystem haben darüber eine dominierende Stellung errungen
  • Beide Systeme stossen immer wieder an Wachstumsgrenzen - was sich in zyklisch wiederkehrenden Börsencrashs und Rezessionen äussert
  • Beide Systeme sucht sich laufend neue „Märkte“ um weiter wachsen zu können: Liberalisierung der Finanzmärkte Privatisierung von bisher freien Gütern
Schwächung der Nationalstaaten:
  • Staaten können sich nur noch bedingt selbst regulieren, da die bisher klaren „Aussengrenzen“ im Zuge der Liberalisierung und Globalisierung laufend abgebaut wurden.
  • Die eigenverantwortlichen Menschen sind viel weniger mit „ihrem Staat“ identifiziert als in der institutionellen Kultur.
Individualismus:
  • Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden, Individualismus
  • Multioptionsgesellschaft (jeder muss täglich unzählige Entscheidungen fällen)
Das Eigenbestimmte Ich
30-25 % der Erwachsenen haben eine Handlungslogik der Stufe 6 entwickelt. Eigenbestimmte Menschen orientieren sich an eigenen Werten und Zielen. Dieser innere Bezugspunkt macht sie erstmals sehr viel unabhängiger von den Meinungen und Erwartungen des Umfeldes. Sie gestehen sich selbst eine eigene unabhängige Meinung zu und räumen anderen Menschen das gleiche Recht ein. Wenn andere Menschen eine andere Meinung vertreten, dann ist das zwar nicht angenehm, aber Eigenbestimmte können mit den damit verbundenen Emotionen umgehen, weil ihnen eine Gegenseitigkeit in der Beziehung wichtig ist. Daraus resultiert erstmals eine echte Kompromissbereitschaft. 
Eigenbestimmte Menschen entwickeln Freude an Komplexität, darum streben sie nicht mehr danach diese möglichst „aus der Welt zu schaffen“. Sie können verschiedene Perspektiven auf eine Situation entwickeln und sich sowohl auf Details als auch auf die Zusammenhänge fokussieren, statische Situationen und Entwicklungen (Veränderungen über die Zeit) wahrnehmen, Widersprüche, Gegensätze und kontrastierende Gedanken zulassen – auch wenn sie diese inneren Zwickmühlen meist lieber noch auflösen möchten. Dadurch erkennen sie mehr Zusammenhänge und Wechselwirkungen und können ihr Handeln besser an die Komplexität einer Gesamtsituation anpassen. 
Eigenbestimmte wollen etwas bewegen und bewirken. Sie setzen sich Ziele in unterschiedlichen Lebensbereichen, z. B. beruflich, familiär, Ziele zu Aussehen, Fitness, Lernen, persönlicher Entwicklung ... usw. und engagieren sich sehr, diese Ziele auch zu erreichen. Diese hohe Selbstverpflichtung ist oft mit viel Selbstdisziplin und der Verpflichtung „die Dinge unter Kontrolle zu haben“ verbunden. Oft sind sie sehr optimistisch und zukunftsorientiert.
Fehler und Probleme sind auch für Eigenbestimmte mit negativen Emotionen verbunden. Dank ihrer introspektiven Fähigkeiten können sie negative Emotionen, die mit Fehlern, Problemen oder negativem Feedback verbunden sind, aushalten. Eigenbestimmte sind darum in der Lage sowohl positive als auch negative Erfahrungen und Verhaltensfeedback zu reflektieren und daraus zu lernen.
Eigenbestimmte haben ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein und erleben sich als Gestalter des eigenen Schicksals.

Wahrnehmen, Denken, Handeln der Stufe 6